It was always love von Nikola Hotel

Autorin: Nikola Hotel
Verlag: *Kyss
Preis: 12,99€
Seiten: 464

Am Rande des Abgrunds kann man manchmal nichts anderes tun, als zu springen …

Weg. Einfach nur weg. Das ist Aubrees einziger Gedanke, als sie nach einer Studentenparty von der Uni fliegt. Sie kauft sich ein uraltes Auto, schmeißt die wenigen Dinge, die sie besitzt, in den Kofferraum und flieht zu ihrer besten Freundin Ivy nach New Hampshire. Dort will sie nichts anderes, als sich die Decke über den Kopf ziehen und an nichts mehr denken. Nicht an diese Nacht. Nicht an die Party. Und vor allem nicht an das Foto, das seitdem von ihr im Internet kursiert. Doch das funktioniert nicht. Denn statt ihrer Freundin trifft sie auf Noah, Ivys Stiefbruder. Mit seiner impulsiven, aber überraschend sensiblen Art ruft Noah Gefühle in ihr hervor, die sie gerade gar nicht gebrauchen kann. Und die sie trotzdem mit sich reißen wie ein Sturm …Am Rande des Abgrunds kann man manchmal nichts anderes tun, als zu springen …
*'It was always love' von Nikola Hotel erschien am 15. September 2020 im *Kyss-Verlag und ist der zweite und finale Teil der Blakely-Brüder-Reihe. 

Die Geschichte wird uns aus der Sicht der Protagonistin Aubree erzählt. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass sie etwas sehr schreckliches durchlebt haben muss und dass sich deswegen ihr ganzes bisheriges Verhalten verändert hat. Trotzdem hat sie ihren Sinn für Humor nicht verloren und genau den mochte ich ungemein gerne. Allerdings merkt man ihr auch sehr deutlich an, dass sie mit einigen Unsicherheiten zu kämpfen hat. Gerade ihre Fähigkeit zu Vertrauen wurde erschüttert, aber auch mit ihrem Selbstbewusstsein hat sie Schwierigkeiten, sie hat häufig viel zu viel Angst vor den möglichen Konsequenzen ihres Handels und tut deswegen viele Dinge, die sie eigentlich will, nicht. Noah hingegen ist in vielen Dingen ihr genaues Gegenteil, oft spricht und handelt er bevor er überhaupt darüber nachgedacht hat. Und vielleicht fühlt sich Aubree deswegen auch so zu ihm hingezogen. Generell ergänzen sich die beiden unheimlich gut und auch ihre Chemie ist sehr greifbar. Noah hat eine sehr spannende Art, ich fand ihn deswegen auch im Vergleich zu anderen männlichen Protagonisten in New-Adult-Geschichten sehr erfrischend, denn er ist unglaublich offen was seine Gefühle angeht und nimmt kein Blatt vor den Mund. 
In dieser Geschichte gibt es tatsächlich eher wenig Nebencharaktere, die eine zentrale Rolle spielen. Allen voran wahrscheinlich Ivy, die man schon aus Band eins geht und die Aubree eine sehr gute Freundin ist. Asher und Noahs Vater nehmen eher kleinere Rollen ein und auch ansonsten beschränkt sich der Großteil der Geschichte wirklich auf die Beziehung, die sich zwischen Aubree und Noah entwickelt. 
Thematisch ist die Handlung der Geschichte wirklich nicht ganz einfach, denn es werden nicht ganz unproblematische Handlungsstränge aufgemacht, die zwar auf wichtige Botschaften abzielen, mir aber jedoch an der ein oder anderen Stelle nicht ausgereift genug. 

Achtung Spoilerwarnung! So fand ich es zwar wichtig, dass sich damit beschäftigt wurde, wie man damit umgeht, wenn man K.O.-Tropfen verabreicht bekommen und sich anschließend an nichts mehr erinnern kann und nur besorgniserregende Fotos vorfindet, aber mir wurde das Thema viel zu schnell abgehandelt, ich hätte mir gewünscht, dass man gerade zum Ende hin, noch mehr über den Täter erfährt. 

Trotzdem fand ich, dass es sehr schön dargestellt wurde, wie Aubree anfängt wieder zu vertrauen und versucht nicht in allem und jeden eine Gefahr zu sehen. Das die Geschichte aufgrund des Settings etwas mehr an eine Collegegeschichte erinnert hat, hat mir auch sehr zugesagt, da die ganze Geschichte dadurch einen etwas jüngeren Touch hatte, als der Vorgänger. Auch die Probleme rund um Noah fand ich grundsätzlich gut gewählt, hätte mir auch hier allerdings mehr Tiefe gewünscht, gerade in Bezug auf seinen ehemaligen Drogenkonsum. Die Handlung hatte grundsätzlich sehr viel Potential und hätte durchaus etwas mehr Drama vertragen können, so war sie doch in sich sehr harmonisch, was aufgrund der angesprochenen Problematiken nicht immer ganz passend gewirkt hat. 
Der Schreibstil konnte mich wieder einmal von der ersten bis zu letzten Seite überzeugen. Nikola Hotel hat es wieder geschafft so unglaublich authentische Figuren zu erschaffen, dass man jedes Verhalten gut nachvollziehen konnte. Und auch an Humor hat es nicht gemangelt, sondern hat in diesem Punkt Band eins sogar noch übertroffen, da mich Noah mit seiner ehrlichen und direkten Art mehr als einmal zum Schmunzeln bringen konnte. Besonders schön fand ich die Zitate, die für die Handletterings gewählt wurden, da sie unfassbar gut zu der Geschichte gepasst haben und dem ganzen Buch noch einmal das gewisse Extra gegeben haben. 

 
"Better an oops than a what if" - dieser Spruch ist Programm. Die Geschichte überzeugt genau dadurch, dass sich die Figuren immer wieder unangenehmen oder beängstigenden Situationen stellen, aber daraus umso gestärkter hervorgehen. Die Geschichte gibt einem die Kraft und Gewissheit, dass es immer weitergeht und man niemals aufhören sollte daran zu glauben und sich eben dem Leben zu stellen. 

Kategorie: Leseempfehlung

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim *Kyss für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplares bedanken.



* Folgende Verlinkungen kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung