Lizzy Carmichael ist beliebt bei ihren Freunden, schlagfertig und witzig. Nur eine Sache stört sie: ihre Figur. Schon ihr Lebenlang fühlt sie sich unwohl in ihrem Körper. Niemals glaubt sie, dass der durchtrainierte und gutaussehende Basketballer Kayson Washington ernsthaftes Interesse an ihr haben könnte. Seine Flirtversuche nimmt sie deshalb überhaupt nicht ernst. Die Zweifel in Lizzy werden immer größer, je näher sie Kayson kommt, und sie setzt alles daran, endlich ihre Traumfigur zu erreichen. Doch
damit bringt sie schließlich nicht nur ihre Beziehung zu Kayson in Gefahr ...
Das Buch *A Fire Between Us von Nina Bilinszki erschien am 02. November 2020 im *Knaur TB-Verlag und ist der zweite Teil der Between-Us-Reihe.
Das Cover finde ich durchaus gelungen, es passt sowohl farblich als auch stilistisch gut zum ersten Teil.
Die Protagonist*innen in dieser Geschichte sind Lizzy und Kayson. Lizzy hat eine sehr offene und lustige Art, aber auch starke Selbstzweifel aufgrund ihrer Figur und aufgrund dessen auch Probleme was ihr Selbstbewusstsein angeht. Denn schon während ihrer Schulzeit hatte sie mit starkem Mobbing zu kämpfen und diese Vergangenheit lässt sich nicht so einfach vergessen. Ich muss sagen, dass ich es wahnsinnig gut fand, eine Protagonistin zu haben, die nicht in jeder Hinsicht der von oben bestimmten Norm entspricht und gerade, dass Lizzy eben genau damit hadert. Body Shaming ist in unserer Gesellschaft nämlich nach wie vor ein Riesenthema und ich finde es mehr als richtig und wichtig, dass es in New und Young Adult Geschichten thematisiert wird, denn ich denke, dass es eine große Hilfe sein kann, sich mit den Figuren zu identifizieren und sich selbst bewusst zu machen, wie wichtig es ist, in erster Linie selbst glücklich zu sein, egal wie sehr man dabei von dem leider gängigen Schönheitsideal abweicht. Ich fand es auch positiv, dass man diesen Weg von Lizzy ein Stück weit mitverfolgen konnte, wie schwer es ist sich gegen diesen Druck von außen zu widersetzen und welche kleinen Bemerkungen ausreichen können, dass man in eine Abwärtsspirale gerät. Und für Lizzy war Kayson in meinen Augen der perfekte Gegenpart, er mag sie ohne wenn und aber, scheut sich nicht davor ihr das zu zeigen, lässt ihr aber trotzdem die Zeit die sie braucht, drängt sie nicht und macht deutlich, wie viel wichtiger der Charakter einer Person ist. Auch dass er immer zu ihr steht hat dafür gesorgt, dass ich ihn noch sympathischer fand als ohnehin schon. Die Chemie zwischen den beiden war sofort greifbar und ich fand ihre Entwicklung hatte genau das richtige Tempo, man konnte wirklich gut miterleben, wie sich die beiden langsam annähern und sich immer mehr begehren, eine wirklich authentische Darstellung und Umsetzung.
Thematisch fand ich die Geschichte wahnsinnig wichtig. Ich finde auch, dass dieses Buch wesentlich mehr ist, als ein romantischer New-Adult-Roman. Ich hätte mir zwar insgesamt noch etwas mehr Aufklärungsversuche gewünscht, zumal Lizzys Gedanken, in Bezug auf ihre Figur, zum Teil wirklich sehr negativ sind und ich mir wirklich gewünscht hätte, dass sie sich mehr ihren Freundinnen oder auch Kayson anvertraut und daraus Kraft schöpft, obwohl ich auch verstehe, dass das ein sehr sensibles Thema ist, dass einem durchaus sehr unangenehm sein kann und das man deswegen lieber mit sich alleine verhandeln will. Trotzdem waren mir ihr Gedanken und auch Handlung ab und zu etwas zu drastisch und wurden auch im Nachhinein nicht genug entschärft, wobei ich den Versuch der Entschärfung trotzdem gelungen fand.
Der Schreibstil sorgt dafür, dass sich die Geschichte insgesamt gut und flüssig lesen ließ. Und obwohl viele der behandelten Themen doch eher schwierig waren, war der Schreibstil trotzdem von einer Leichtigkeit geprägt, die dafür gesorgt hat, dass man das Buch nicht wirklich aus Hand der legen wollte. Trotzdem gab es mir zu viele Wort- beziehungsweise Gedankenwiederholungen und auch in sich hatte ich ab und zu den Eindruck, dass die Geschichte nicht wirklich voran kommt.
BodyShaming, Selbstzweifel und die große Liebe, wie sich diese Themen miteinander verbinden lassen, zeigt 'A Fire between us' ziemlich gut. Trotz einiger Schwächen, mochte ich die Geschichte sehr gerne und wünsche mir in Zukunft mehr New und Young Adult Bücher, die sich mit so gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen.
Kategorie: Zwischendurchlektüre