Titel: *Crazy In Love
Autor: Emma Winter
Verlag: *Forever
Preis: 12,99€
Darum geht es:
Sashas sehnlichster Wunsch ist es, an der renommierten Yale University zu studieren. Dafür wagt sie sogar den Neuanfang an einer privaten High School in Boston, drei Zeitzonen und 3000 Meilen von ihrer besten Freundin Lucy und ihrer Mutter Bow entfernt. Ihre neuen Mitschüler sind das genaue Gegenteil von dem, was sie eigentlich toll findet: reich, elitär, arrogant. Aber wenn sie es hier schafft, dann ist ihr Traum von Yale zum Greifen nah. Um nicht völlig unterzugehen, sucht sie sich einen Job in einem Café, denn neben Listen für jede Lebenslage schreiben und Cupcakes nach Stimmungslage zu backen, ist Kaffee ihre große Leidenschaft. Dass ausgerechnet der angesagteste Typ der Weston High eines Tages hier auftaucht, passt ihr gar nicht. Denn eines will sie auf keinen Fall: sich verlieben ...
Meinung:
*'Crazy In Love' von Emma Winter ist am 27. April 2020 im *Forever-Verlag erschienen und ist der Auftakt der Weston-High-Trilogie.
Das Cover gefällt mir unglaublich gut, es ist eher schlicht gehalten, aber eine sehr interessante farbliche Zusammensetzung, die in jedem Fall ein Eyecatcher ist.
Leider hatte ich sowohl mit den Protagonist*innen als auch mit der Handlung meine Schwierigkeiten. Sasha ist ein junges Mädchen das ganz alleine zu der Familie ihres Vaters zieht, obwohl sie mit dieser bislang absolut nichts zu tun hat, dies nimmt sie auf sich um einen Platz in Yale zu bekommen. Ich bin mit ihr nicht wirklich warm geworden, denn ich fand ihr Verhalten oft sehr unreif und nicht nachvollziehbar, denn auf der einen Seite gibt sie sich sehr taff und als könne ihr nichts etwas anhaben, aber dann rastet sie bei der jeder unangenehmen Situation förmlich aus und lässt auch erstmal nicht mit sich reden, obwohl sie oft einfach die Dinge nicht richtig wahrgenommen hat, deswegen hat mich ihr Verhalten auch öfter mal den Kopf schütteln lassen. Ben hingegen erschien mir fast schon ein wenig zu reif für sein Alter, auch das er mit 17 schon den Glauben an die Liebe verloren hat und seine zahlreichen Affären erschienen mir nicht wirklich realistisch. Auch charakterlich fand ich es sehr schwer ihn einzuschätzen, denn zum Teil war er wirklich sehr selbstgefällig und hat das auch gegenüber Sasha raushängen lassen und dann wurde er wieder als sehr sensibel und einfühlsam dargestellt. Auch die Chemie zwischen den beiden hat mir die meiste Zeit über gefehlt, die beiden lernen sich kennen, wobei kennen lernen fast schon zu viel gesagt ist, sie laufen sich ein paar Mal über den Weg und scheinen sie eigentlich nicht wirklich zu mögen, aber trotzdem hat man den Eindruck, dass es für beide Liebe auf den ersten Blick ist, insbesondere Sashas Gedanken diesbezüglich sind sehr kitschig und für absolut nicht nachvollziehbar, denn alles was man über Ben zu diesem Zeitpunkt weiß, ist dass er wunderschöne meeresblaue Augen hat. Nachdem die beiden sich dann doch näher kennen lernen, gab es auch einige ganz süße Szenen zwischen den beiden, die jedoch immer wieder von unrealistischen und überdramatisierten Streitigkeiten überschattet wurden.
Die Nebencharaktere in dieser Geschichte fand ich zum großen Teil auch nicht wirklich ausgreift, sie wirkten oftmals sehr oberflächlich und man hatte den Eindruck, dass gerade die Freundschaften, die Sasha geschlossen hat austauschbar sind. Wirklich spannend fand ich dann, aber ihre Cousine Charlotte, von der ich mir gewünscht hätte, mehr zu lesen, aber auch die Großmutter von Sasha und ihr kühles Verhalten fand interessant und eine Szene zwischen den beiden, konnte mich wirklich positiv überraschen.
Die Handlung fand ich persönlich auch etwas verwirrend, denn zu Beginn wird eine ganz andere Geschichte angeteasert, in der man eher denken würde, dass Ben Sasha vorrangig kennen lernen will, damit sie sein Geheimnis für sich behält, aber dieser Handlungsstrang wird erwähnt und dann komplett fallen gelassen. Eine eigentlich ganz schöne und erfrischende Idee war, dass im Verlauf der Geschichte wirklich einen Einblick in die Beziehung der beiden bekommen hat und sich nicht die ganze Geschichte darum gedreht hat wie die beiden zusammen kommen, sondern viel eher wie die beiden mit dieser Beziehung umgehen und vor welche Hürden sie die Beziehung stellt. Im Grunde fand ich es auch gut und richtig, dass die Beziehung nicht als perfekt dargestellt wurde und es eben Probleme gibt, die zu Streits führen, aber für mich waren die Probleme einfach viel zu unwichtig, um darum so ein Wirbel zu machen, ich hätte mir an diesen Stellen etwas größere Streitpunkte ausgesucht und nicht vorrangig unbegründete Eifersucht. Hinzu kamen dann auch noch weitere Handlungsstränge, die zu Beginn eine relativ große Rolle gespielt haben, aber zum Ende hin eigentlich auch keinerlei Beachtung mehr gefunden haben, wie zum Beispiel der unbedingte Wunsch von Sasha nach Yale zu gehen, der immer weiter in den Hintergrund zu rücken schien, aber auch die Storyline rund um ihren Vater und seine Familie. Insgesamt würde ich die Geschichte definitiv dem Young Adult Genre zuordnen und man sollte sich wirklich bewusst machen, dass die Geschichte wahnsinnig klischeelastig ist, insbesondere was Vorurteile gegenüber Kindern aus reicheren Familien, erste Liebe, Eliteschulen etc. angeht.
Der Schreibstil war insgesamt locker und leicht zu lesen, allerdings hatte ich ab und zu den Eindruck, dass sich Stellen öfter mal wiederholt haben beziehungsweise in ähnlicher Form schon einige Seiten vorher standen.
Fazit:
Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen, dafür war sie mir einfach zu überdramatisiert und das Verhalten der Protagonistin zu unreif. Dennoch denke ich, dass das Buch jüngeren Leser*innen durchaus gefallen könnte, da diese sich vielleicht eher in die Situationen hineinversetzen können.
Bemerkung:
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei dem *Forever-Verlag und NetGalley für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplares bedanken.
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