Als die Welt stehen blieb von Maja Lunde

Autorin: Maja Lunde
Verlag: *btb
Preis: 16,00€
Seiten: 224

Sie sind eine fünfköpfige Familie. Die Erwachsenen haben sich gerade gestritten, als die Nachricht vom Lockdown eintrifft: Von nun an werden sie zu Hause sein. Alle zusammen. Jeden Tag. Die Autorin Maja Lunde ist daran gewöhnt. Sie ist das Home Office gewöhnt. Aber nicht das Home Schooling. Sie hat große dystopische Romane geschrieben, aber sie hat nie in einer Dystopie gelebt. Doch jetzt ist die Pandemie da und die Familie muss eine neue Lebensweise finden. Wie geht so etwas?

Das Buch *Als die Welt stehen blieb von Maja Lunde erschien am 28. September 2020 im *btb-Verlag.

Das Cover finde ich trotz seiner Schlichtheit wirklich schön, ich mag die Farben und finde es außerdem toll wie gut es farblich und stilistisch zu den anderen Büchern der Autorin passt. 

Bei diesem Buch handelt es sich viel weniger um eine fiktive Geschichte als um die tagebuchartigen Einträgen von Maja Lunde selbst, die sie in während der ersten Wochen der Corona-Krise schrieb. 

Auf der sehr eindrückliche Art und Weise erzählt sie von den großen, aber auch den kleinen Hürden, vor die sie die Pandemie gestellt hat. Es sind sehr private Einblicke in ihr Familienleben und ihre Gedankenwelt. Es geht darum herauszufinden wie man mit etwas lebt, dass von heute auf morgen den kompletten Alltag bestimmt, obwohl man es weder sehen noch wirklich spüren kann, noch nicht. Dabei beschreibt sie Gefühle, die vermutlich jeder von uns in diesen Wochen und noch heute hatte. Die anfängliche Neugier bis hin zu den Ängsten, die sich langsam aber sicher einen Weg in die Bevölkerung schleichen. Die Fragen danach, was man tun kann und sollte, was man nicht tun sollte und vor allem was ist der richtige Weg, gibt es diesen überhaupt?  Ich empfand diese zum Teil sehr persönlichen Gedanken von Maja Lunde als besonders aufschlussreich, denn das ein oder andere Mal haben sie mir auch einen völlig anderen Blickwinkel ermöglicht, aber eines wurde beim Lesen dieses Buch ganz deutlich, trotz der ganzen Probleme die mit der Corona-Krise einher gehen, kann sie auch für viele neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen, insbesondere sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, zu erkennen was man möchte, aber auch als Familie wieder mehr zusammen zu wachsen. Ich hätte mir insgesamt sogar noch mehr Einblicke gewünscht, denn sie erzählt vor allem über die Geschehnisse während des Märzes, doch auch ihre Gedanken zu folgenden Ereignissen hätte ich spannend gefunden. 

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gefallen, ich mochte die recht trockene, aber doch nachhallende Art mit der Maja Lunde ihre Gedanken mit uns teilt sehr. Und viele ihrer angeführten sprachlichen Bilder und Vergleiche fand ich ungemein passend. Zudem lässt sich das Buch wirklich schnell lesen ohne dabei an Ernsthaftigkeit einzubüßen. 

Sehr gelungene und persönliche Erzählung über die ersten Wochen der Pandemie, die uns alle noch lange beschäftigen wird. 

Kategorie: Leseempfehlung

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim *btb-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplares bedanken.

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