What I like about you von Marisa Kanter

Titel: *What I like about you

Autorin: Marisa Kanter

Verlag: *One

Preis: 14,00€

Seitenzahl: 480


Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels – ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr – da ist Chaos vorprogrammiert!

Das Buch *What I like about you von Marisa Kanter erschien am 30. September 2020 im *One-Verlag.

Das Cover des Buches finde ich durchaus gelungen, ich mag das comicartige Design sehr gerne und finde es passt gut zu der Geschichte. Auch die farbliche Gestaltung finde ich ansprechend.

Die Geschichte wird uns aus der Perspektive der Protagonstin Halle erzählt. Halle bloggt unter ihrem Pseudonym Kels auf Twitter über Jugendbücher und Cupcakes und ist damit sehr erfolgreich. In dieser virtuellen Welt hat sie einige gute Freunde gefunden, allen voran Nash, den sie als ihren besten Freund beschreibt. Halle selbst ist allerdings im echten Leben eher zurückhaltend, leidet unter Panikattacken und kann überhaupt nicht gut mit vielen Menschen umgehen, da sie ständig Angst davor hat nicht gemocht zu werden, während sie als Kels das genau Gegenteil ist, online flüchtet sie sich in die Person, die sie in der Realität auch gerne wäre. Als sie dann in echt auf Nash trifft, ist sie von ihrer Angst beherrscht und kann ihm nicht sagen, dass sie eigentlich auch Kels ist und so lässt ihn lieber ahnungslos zurück. Dass ihr das früher oder später auf die Füße fallen wird, war natürlich abzusehen. Das Verhalten von Halle fand ich zwar zu Beginn durchaus nachvollziehbar und ich mochte auch ihre persönliche Entwicklung, aber mir ging das Versteckspiel vor Nash einfach viel zu lange und ab einem gewissen Punkt konnte ich auch Halles Entscheidung es ihm immer noch nicht zu sagen, nicht mehr verstehen. Sie wirkte dadurch unglaublich unsicher, obwohl sie sich in ihrem Freundeskreis inzwischen schon längst positiv entwickelt hat und dort von ihrer anfänglichen Scheu kaum noch etwas zu spüren war, vielleicht war es für mich auch deswegen so unglaubwürdig, dass sie mit Nash nicht einfach gesprochen hat, denn die beiden hatten als Halle und Nash eine tolle Harmonie und führten mehr als einmal tiefgründige Gespräche. So stand auch Halles Geheimnis, ihr Doppelleben, permanent im Zentrum der Handlung und sich wahnsinnig stark in ihren Gedanken widergespiegelt. Das fand ich leider etwas schade, da Halle so etwas selbst bezogen wirkte, die Probleme aller anderen wurden oftmals sehr drastisch ausgeklammert oder mit ein paar wenigen Sätzen abgetan. Grundsätzlich hatte ich aber auch meine Schwierigkeiten mit den Problemen von Halle, da sie mir so gut wie alle einfach etwas überdramatisiert waren und so viel Raum einnahmen, dass man kaum die Chance hatte die vielen Nebencharaktere näher kennenzulernen, obwohl ich mir das sehr gewünscht hätte. Selbst Nash konnte ich bis zum Schluss nicht richtig greifen. Trotzdem ist dieses Buch eine schöne Young-Adult-Geschichte, die sich im Kern mit den richtigen Fragen beschäftigt und die es schafft den heutigen Stellenwert von Social Media, aber auch die Schwierigkeiten die es mit sich bringt, gut einzufangen. Natürlich ist vieles daran wahnsinnig überspitzt dargestellt, aber anders hätte diese Geschichte auch nicht so gut funktioniert. 

Was den Schreibstil angeht, ich bin sehr positiv überrascht. Ich fand die genutzten Stilmittel, um eben die Kommunikation über Twitter, Direct Messanger und ähnlichen darzustellen, sehr gut gewählt, fast schon innovativ, denn gerade der Gebrauch von Abkürzungen und der Alltagssprache wirkte sehr echt und authentisch und ging nicht ins Lächerliche. Zudem gab es auch einige wirklich emotionale Momente, die mir beinahe die Tränen in die Augen getrieben haben, was ich sehr schön fand. Insgesamt hätte ich mir zwar gewünscht, dass die Geschichte etwas humorvoller gewesen wäre, aber ansonsten war ich mit dem Schreibstil sehr zufrieden. 

Eine kurzweilige YA-Geschichte, mit viel Drama und Herzschmerz. Der Bezug zu Buchbloggern war sehr erfrischend und hat mir wahnsinnig gut gefallen, da sowohl die schönen als auch die kritischen Seiten dieser Welt angesprochen werden. 

Kategorie: Leseempfehlung

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim *One-Verlag und NetGalley für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplares bedanken.

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