Maybe Not Tonight von Alica Zett

 Titel: *Maybe Not Tonight 
Autorin: Alicia Zett 
Verlag: *Knaur
Preis: 12,99€
Seiten: 464
 

Inhalt

Für den 19-Jährigen Luke fühlt sich die Zeit als Au pair in Vancouver wie ein Traum an: Jahrelang hat er sich nur darauf konzentriert, seinen Geschwistern den toten Vater zu ersetzen – jetzt, viele tausend Kilometer von Zuhause entfernt, scheint plötzlich alles möglich. Bei einem Theaterprojekt schließt Luke schnell neue Freundschaften und lernt auch den Studenten Jackson kennen, der ihm zeigen könnte, was es bedeutet, wirklich lebendig zu sein. Doch Luke hat keine Ahnung, wie er mit seiner neuen Freiheit umgehen soll. Und in wenigen Monaten wird er wieder in Deutschland sein. Es wäre äußerst unklug, sich auf Jackson einzulassen – oder?

Meinung

Das Buch *Maybe Not Tonight von Alicia Zett ist am 01. Mai 2021 im *Knaur-Verlag erschienen und ist der zweite Teil der Love is Queer-Trilogie. 

Das Cover finde ich wahnsinnig schön, ich mag die Farben sehr und finde auch die Silhouette des Pärchens passend. Der Titel ist dem glitzernden Goldton gibt dem Cover das gewisse Etwas. 

Kommen wir nun aber zur eigentlichen Geschichte. Ich war schnell sehr neugierig auf die Geschichte rund um das Au-Pair von Luke. Die Geschichte wird auch überwiegend aus seiner Perspektive erzählt, wobei es hin und wieder auch Kapitel aus der Perspektive seines Love-Interests, Jackson, gibt. Leider muss ich sagen, dass ich mit Luke im Verlauf der Geschichte nicht komplett warm geworden bin. Ich kann allerdings nicht ganz genau festmachen woran das gelegen hat, denn viele seiner Charakterzüge fand ich sehr stark, so habe ich immer wieder sein Selbstvertrauen bewundert und auch wie er sich um seine Familie und Freunde sorgt und kümmert, hat mich beeindruckt. Aber es gab auch immer wieder Szenen in denen ich seine Handlungen nicht wirklich nachvollziehen konnte und auf der anderen Seite hat sich um alles immer wahnsinnig viele, fast schon zu viele, Gedanken gemacht. Dafür mochte ich Jackson tatsächlich umso mehr und hab ich mich immer wieder dabei erwischt, mehr Kapitel aus seiner Sicht lesen zu wollen, da ich zum Einen seine Vergangenheit und sein Verhältnis zu seiner Familie sehr spannend fand und gerne noch etwas mehr darüber gelesen hätte, aber auch seine lockere und freche Art haben mir gefallen, aber am schönsten fand ich es, mitzuerleben, wie er sich immer mehr seinen Gefühlen hingibt und seine Mauern langsam aber sicher bröckelten, diese Entwicklung habe ich sehr gerne mitverfolgt. Generell waren die beiden sehr unterschiedliche Charaktere, während Luke sehr gefühlbetont agierte, versteckte Jackson alles was nur im Entferntesten an Gefühle erinnerte in der hintersten Ecke seines Herzens, was eben auch den besonderen Reiz ihrer Beziehung ausmachte, beide forderten sich immer wieder heraus und lockten in dem anderen die besten Seiten hervor. Die Liebesgeschichte, die man zwischen den beiden mitverfolgen durfte, fand ich wirklich sehr süß, wobei ich mir gerade zu Beginn noch ein paar Szenen zu der Annäherung der beiden gewünscht hätte, da mir die gesamte Entwicklung einfach etwas zu schnell ging, beziehungsweise gab es insbesondere im ersten Drittel viele Zeitsprünge, die eben auch einige Szenen zwischen Luke und Jackson verschluckt haben, die ich aber einfach die Entwicklung und Nachvollziehbarkeit der Beziehung wichtig gefunden hätte. 

Was die Nebencharaktere angeht, fand ich einige wirklich sehr stark, so mochte ich beispielsweise Lukes Familie in Kanada allesamt sehr und gerade den Handlungsstrang rund um seinen Cousin Alex fand ich durchaus gelungen, auch die Szenen mit seinem Onkel John, fand ich sehr rührend und konnte mir tatsächlich die ein oder andere Träne nicht verkneifen. Aber auch in seinem Freundeskreis gab es tolle Figuren, allen voran Taylor, über die ich so gerne noch mehr erfahren hätte! 

Den Schreibstil fand ich im Großen und Ganzen in Ordnung. Allerdings hatte die Geschichte gerade im Mittelteil auch ihre Längen, die es mir etwas schwer machten konzentriert zu bleiben. Auch die Zeitsprünge brachten mich immer mal wieder etwas raus. Trotzdem hat mich die Geschichte überwiegend gut unterhalten und ich habe die Zeit mit Luke und Jackson genossen. Allerdings möchte ich mich auch der Kritik rund um die häufige Erwähnung von Harry Potter und somit die Andeutung von J. K. Rowling anschließen, da ich denke, dass es in der LGBTQ+-Community durchaus ein gesteigertes Interesse an diesem Buch geben könnte. Hier wäre vielleicht eine Triggerwarnung sinnvoll gewesen. 


Fazit

Für mich eine wirklich süße Geschichte, die mich zwar nicht hundertprozentig begeistern konnte, aber mir dennoch einige schöne Lesestunden geschenkt. Zudem finde ich es einfach schön, dass es immer mehr Geschichten mit queeren Protagonist*innen auf den deutschen Buchmarkt schaffen! 

Kategorie: Zwischendurchlektüre


Bemerkung

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim *Knaur-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplars bedanken.
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