Inhalt
Meinung
In dieser Geschichte begleiten wir Beyah den Sommer nach
ihrem Schulabschluss, die sich nach dem Tod ihrer Mutter plötzlich in einer völlig
anderen Welt zurechtfinden muss, während zuvor Armut und der Kampf ums
Überleben ihr Leben geprägt haben, scheint nun die wichtigste Frage zu sein,
welchen Bikini sie heute am Strand anziehen soll. Dass diese Veränderung Spuren
hinterlässt, ist nicht groß verwunderlich. Schnell lernt sie Samson kennen, mit
dem sie auf den ersten Blick nichts gemeinsam zu haben scheint, zu dem sie sich
trotzdem sehr verbunden fühlt. Beyah ist eine Protagonistin, die mir mehr als
einmal wahnsinnig imponiert hat, denn obwohl sie so viele schreckliche Erfahrungen
erleben musste, besitzt sie eine unfassbare Stärke und Kraft. Es war für mich wunderschön
mitzuerleben, wie sie an sich selbst wächst und sich zum ersten Mal verliebt. Die
Liebesgeschichte zwischen ihr und Samson hat mein Herz wirklich berührt, da sie
sich so echt und authentisch angefühlt hat und die beiden eine ganz besondere Chemie
haben. Aber ich habe das Buch nicht nur wegen der Liebesgeschichte so sehr in
mein Herz geschlossen, sondern vor allem wegen dem, was sich zwischen den
Zeilen verborgen hat. Colleen Hoover hat in diese Geschichte so viele wichtige
Themen eingebaut, die einem beim Lesen immer wieder gezeigt haben, dass das
Leben eben nicht nur aus schönen Momenten besteht, sondern sich hinter vielen
Dingen doch sehr viel mehr verbirgt, als man zunächst annimmt. Ich mochte diese
Mischung wirklich sehr gerne, da das Buch dadurch eine Tiefgründigkeit besessen
hat, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Abgesehen von dem wunderschönen
Setting und den tollen Protagonist*innen, gab es auch einige spannende Nebencharakteren,
allen voran Sara, die sich ziemlich schnell in mein Herz geschlichen hat und
über ihre Freundschaft zu Beyah habe ich mit am meisten gefreut. Auch Beyahs
Vater war eine interessante Figur, über die ich tatsächlich sogar gerne noch
etwas mehr erfahren hätte. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich mir zum Ende
hin noch ein paar mehr Seiten gewünscht hätte, denn in dem Buch selbst wurden
wirklich viele Themen angerissen, für die ich mir abschließend noch eine intensivere
Aufarbeitung gewünscht hätte. Mir ging das Ende an sich einfach ein bisschen zu
schnell, wobei ich es trotzdem wirklich gelungen fand, aber mit 320 Seiten ist
Summer of Hearts & Souls einfach nicht besonders lang und so war mir
relativ schnell klar, dass mit Sicherheit das ein oder andere am Ende hinten
runterfallen würde, was ich einfach schade fand, da ich es davon abgesehen so
unfassbar stark fand.
Über Colleen Hoover Schreibstil kann ich eigentlich nichts Neues
sagen, da sie mit diesem Buch wieder einmal bewiesen hat, wie gut sie mit
Worten umgehen kann. Sie schafft es immer wieder eine ganz besondere Atmosphäre
und einzigartige Charaktere zu erschaffen, mit denen man immer wieder so sehr
mitfühlt.
An dieser Stelle möchte ich allerdings trotzdem noch auf
einen Punkt eingehen, der mich beim Lesen immer wieder beschäftigt hat, und
zwar, dass bei diesem Buch auf eine Triggerwarnung verzichtet wurde, die in
meinen Augen jedoch durchaus angebracht gewesen wäre, denn viele der
angesprochenen Themen und auch einige Szenen sind alles andere als leicht zu
verdauen.
Fazit
Summer of Hearts & Souls ist düster, tragisch und bricht
einem ein Stück weit das Herz, aber es setzt es auch wieder zusammen und
schenkt so viel Hoffnung. Genau darin besteht in meinen Augen die eigentliche
Stärke der Geschichte, denn es zeigt, wie schwer das Leben sein kann, aber es
zeigt eben auch, wie man daran wachsen kann. Für mich ist es weit mehr als eine
Sommer-Liebesgeschichte und obwohl mir das letzte Drittel etwas zu schnell ging
beziehungsweise ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht hätte, finde ich es mehr
als empfehlenswert.
Kategorie: Leseempfehlung
Bemerkung