Titel: *Die Melodie der Bienen
Autorin: Eileen Garvin
Verlag: *Piper
Preis: 22,00€
Seiten: 364
Inhalt
Das Leben summt in Gis-Dur
Alice ist Imkerin und hat durch den unerwarteten Tod ihres Mannes den Boden unter den Füßen verloren. Jake sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und findet nur noch Freude an der Musik, denn er hat das absolute Gehör. Harry ist äußerst schüchtern und hat Schwierigkeiten, soziale Bindungen einzugehen und einen Job zu finden.
Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein, doch die Bienen bringen sie zusammen und machen sie zu einer Familie. Die beiden jungen Männer helfen der Imkerin, ihre mehr als hunderttausend Bienen zu versorgen, bis Jake ein Problem erkennt: In einigen Bienenstöcken kann er das Summen der Königin nicht mehr heraushören. Als die Melodie der Bienen zu verstummen droht, können die drei sie nur mit vereinten Kräften retten.
Meinung
Tatsächlich brauchte ich einige Tage, um meine Gedanken zu dieser Geschichte zu sortieren, denn obwohl ich eigentlich gar keine wirkliche Erwartung an das Buch hatte, hat es mich dennoch sehr überraschen können. *Die Melodie der Bienen erzählt die Geschichte von drei Charakteren, die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten, aber trotzdem alle eines gemeinsam haben, nämlich sind ihre Leben von einer Trostlosigkeit geprägt, die sich durch die besonders durch die erste Hälfte des Buchs zieht. Anfangs fand ich das etwas schwierig, da so das Lesen auch immer etwas sehr Düsteres an sich hatte, aber in der Retrospektive finde ich gerade das als Stilmittel sehr gelungen. Aber nun weiter zu den Figuren. Jake ist ein Jugendlicher, der aufgrund eines Unfalls fortan im Rollstuhl sitzt, allerdings hat er sich mit dieser neuen Herausforderung noch nicht ganz angefreundet und zieht sich immer mehr von seinen Freunden und seiner Familie zurück. Dann wäre da noch Harry, der es in seinem bisherigen Leben alles andere leicht hatte und mit dem ich so ein tiefes Mitgefühl hatte, weil er einfach viel zu naiv ist und nur an die falschen Leute geraten ist. Und auch Alice, die nach außen hin vielleicht wirkt, als hätte sie in ihrem Leben einiges erreicht, ist seit dem Tod ihres Manns nicht mehr die gleiche. Auf kuriose Art und Weise treffen die drei aufeinander und geben sich gegenseitig so viel. Eine auf den ersten Blick eher sonderbare Konstellation, doch genau aus dieser ging für mich beim Lesen der besondere Reiz hervor. Gemeinsam kümmern sie sich um die Bienen von Alice und schenken einander viel Kraft und Lebenswillen. Als die drei dann auch noch auf ein schwerwiegendes Problem in den Bienenstöcken aufmerksam werden, schaffen sie es nur mit vereinten Kräften etwas zu bewirken und ab diesem Punkt ist das Buch von einer besonderen Hoffnung geprägt, alle Charaktere wachsen über sich hinaus und die Figurenentwicklungen waren schön mitzuverfolgen. Weiter möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht auf den Inhalt eingehen, da ich denke, dass man ihn am besten selbst auf sich wirken lassen sollte.
Der Schreibstil hat es mir nicht immer ganz einfach gemacht, da man als Leser*in doch relativ distanziert auf die Ereignisse blickt und ich so auch keine wirklich tiefe Bindung zu den Figuren aufbauen konnte. Nichtsdestotrotz ließ sich das Buch insgesamt gut lesen, ich mochte auch die Abwechslung, die es zu den Genres dargestellt hat, die ich sonst eher lese.
Fazit
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte mich das Buch letztendlich überzeugen und die meisten Dinge, die mich zu Beginn noch irritiert haben, wurden geschickt in die Geschichte eingeflochten, sodass sie einem erst im Nachhinein richtig klar wurden. Kein Roman, den an mal eben zwischendurch weglesen kann, sondern eine, über den man in jedem Fall nachdenken muss, damit er sein volles Potenzial entfalten kann.
Kategorie: Leseempfehlung
Bemerkung
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim *Piper-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplars bedanken.
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