Was wir im Stillen fühlten von Brittainy Cherry

Autorin: Brittainy Cherry
Verlag: *LYX
Preis: 16,00€
Seiten: 415
 


Inhalt

 Yara Kingsley hat nach einer schlimmen Trennung genug um die Ohren. Dass sie ständig mit Sternekoch Alex aneinandergerät, der gerade sein neues Restaurant gegenüber von ihrem Geschäft eröffnet hat, ist das Letzte, was sie jetzt braucht. Doch beide können auch nicht leugnen, dass zwischen ihnen nicht nur die Fetzen fliegen, sondern bei jeder Begegnung auch ein heißes Knistern in der Luft liegt. Und als Alex Yaras Hilfe benötigt, ist das ihre Chance auf eine Gegenleistung: Sie gehen gemeinsam auf die Hochzeit von Alex’ bestem Freund, um Yaras Ex ein klares Signal zu senden. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie alles an Alex plötzlich viel zu sehr daran erinnert, wie die Liebe sein kann ...

Meinung

*Was wir im Stillen fühlten von Brittainy Cherry ist am 30.08.2024 im *LYX-Verlag erschienen und ist der erste Teil der Problems-Reihe. 

Ich habe mich wahnsinnig auf die neue Reihe von Brittainy Cherry gefreut und auf eine emotionale Achterbahnfahrt gehofft, und an dieser Stelle möchte ich direkt vorwegnehmen, dass es nicht war und viel wichtiger, dass diese Geschichte auch gar nicht darauf ausgerichtet war! Dazu gibt es ein entsprechendes Vorwort, aber ich muss dennoch gestehen, dass ich ein wenig enttäuscht war, da Klappentext, Titel und Cover doch irgendwie etwas anderes suggeriert haben. Denn mit dieser neuen Reihe startet Brittainy Cherry ihre Reise in die Welt der RomComs.  Die Reihe ist stark an typische Kleinstadt-RomComs der 2000er angelehnt, wie etwa Gilmore Girls. Das ist grundsätzlich auch überhaupt nicht schlimm, allerdings wäre ich mit einer anderen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten, wenn es mir von Anfang an klar gewesen wäre. Daher auch die lange Vorrede. Aber nun zur eigentlichen Geschichte, die es mir die ersten 150 Seiten wirklich nicht leicht gemacht hat, denn durch den bewussten RomCom-Fokus haben wir es hier mit recht überspitzten stereotypen Figuren zu tun, die insgesamt nicht so viel Tiefe haben, wie man es von der Autorin gewöhnt ist, auch der Humor war nicht so richtig meins und mir an vielen Stellen einfach zu platt und banal. Ich habe also doch ganz schön gebraucht, um meinen Weg in die Geschichte zu finden! Zum Glück kann ich an vielen Stellen sagen, dass es besser wird! Die beiden Hauptfiguren erhalten mit Fortschritt der Geschichte einiges an Tiefe und durchlaufen Charakterentwicklungen, auch ihr Umgang miteinander konnte mich letztendlich durchaus catchen. Fake-Dating ist grundsätzlich ein Trope, den ich gerne lese und der mir auch hier gut gefallen hat! Ich fand auch die Darstellung der aufkeimenden Gefühle durchaus gelungen und ab der Hälfte fand ich die beiden wirklich niedlich zusammen! Außerdem kommt die Geschichte erstaunlich gut ohne Spice aus, was mir sehr gut gefallen hat (auch wenn ich weiß, dass viele ihn vermissen werden, aber in meinen Augen hat er nicht gefehlt!). In Hinblick auf die Charakterentwicklung haben die Vergangenheitsperspektiven von Alex wirklich geholfen ein Gefühl für ihn und seine Art zu bekommen und gerade diese Szenen haben auch zeigen können, wie sehr Brittainy Cherry grundsätzlich schwere Themen liegen. Ich muss aber leider gestehen, dass ich dem Buch mit etwas gemischten Gefühlen gegenüberstehen, auf der einen Seite hat es mich wirklich sehr genervt, wie sehr sich an bekannte Stereotypen gehalten wurde und ich hätte mir so sehr gewünscht, dass mit diesen gebrochen wird, denn tbh, wer möchte aktuell wirklich noch von Frauengruppen lesen, die geschlossen hinter ihren Ehemännern stehen und bewusst ausgrenzen und verletzen, nachdem sich eine eigentliche Freundin für die Scheidung entschieden hat? Ich nicht und gerade diese Konstellation hätte man wunderbar anders aufmachen können, aber nun gut. Auf der anderen Seite hat sich die Lovestory dann doch in eine schöne Richtung entwickelt, die durchaus auch ihre emotionaleren Momente hatte und die ab einem gewissen Punkt dann auch wirklich gern verfolgt habe! Zum Schreibstil kann ich eigentlich nicht so wahnsinnig viel sagen, da mir die humorvolle Art einfach etwas zu viel und zu platt war. Ich bin da allerdings ohnehin etwas picky, daher kann ich mir gut vorstellen, dass es euch anders gehen könnte! 

Fazit

Insgesamt habe ich das Buch schon auch irgendwie gemocht, es hat zwar meine Erwartungen nicht erfüllt, aber das konnte es auch durch die etwas fehlleitende Verpackung nicht. Wenn ihr also auf der Suche nach der nächsten Kleinstadt-RomCom seid und euch an stereotypen Darstellungen nicht stört, grumpy x sunshine und Fake-Dating genau euer Ding ist, dann solltet ihr euch *Was wir im Stillen fühlten wahrscheinlich nicht entgehen lassen. Wenn ihr euch von RomComs etwas mehr erhofft, viel Spice wollt oder eigentlich auf der Suche nach dem nächsten Herzschmerzbuch seid, dann ist dieses Buch vermutlich nicht die richtige Wahl. 

Kategorie: Zwischendurchlektüre

Bemerkung

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim *LYX-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplars bedanken.

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