Inhalt
Meinung
Das Buch *On Stage in London von Mina Mart ist am 20. Juli 2021 im *Mira Taschenbuch-Verlag erschienen und ist der finale Teil der Backstage-Dilogie.
Das Cover finde ich wirklich ansprechend und es passt auch wirklich gut zu dem ersten Teil!
Die Geschichte spielt ziemlich direkt nach Backstage in Seattle und wird wieder aus den Perspektiven von Eliza und Finn erzählt. Doch da Eliza beschlossen hat, ihr Studium in London fortzusetzen, gibt es in der ersten Hälfte relativ wenig gemeinsame Szenen, was mir wirklich gut gefallen hat. Denn das ich die Beziehung zwischen den beiden als sehr toxisch empfunden habe, habe ich in meiner Rezension zum ersten Teil schon erklärt, daher fand ich es durchaus gelungen, dass die beiden erst einmal Abstand voneinander bekommen und sich selbst über ihre Gefühle und vor allem über ihre Probleme klar werden, denn die gab es in Backstage in Seattle, aber auch zu Beginn von On Stage in London reichlich. Doch statt sich ihren Problemen zu stellen, scheint es, als würden die beiden viel eher vor ihnen davon laufen, Eliza flieht in eine andere Stadt und versucht einfach alles zu verdrängen, während Finn sich voll und ganz auf seine Rockstarkarriere konzentriert und so kaum Zeit für andere Dinge hat. Das fand ich tatsächlich etwas schade, da so eine Aufarbeitung der Geschehnisse nicht wirklich stattfinden konnte, diese hätte ich allerdings wirklich wichtig gefunden. Denn als die beiden sich schließlich wiedersehen, ist dies sofort wieder von Spannungen und Konflikten geprägt. Allerdings merkt man auch, dass die beiden, dass sie eine schwierige Vergangenheit haben und nicht einfach so weitermachen können, weswegen Kommunikation nun zu einem wichtigen Punkt in ihrer Beziehung wird und sie sich erst einmal wieder annähern und bewusst auf alles Körperliche verzichten wollen, was mal, mehr mal weniger gut funktioniert. Man kann also durchaus einen Fortschritt feststellen, jedoch hatte ich nach wie vor den Eindruck, dass die beiden nicht wirklich gut füreinander sind und oft die negativen Seiten in dem anderen hervorrufen. Gerade Elizas Verhalten war oft so widersprüchlich und grenzte schon fast an Selbstaufgabe.
Trotzdem hat mir das Buch insgesamt etwas besser gefallen als der erste Teil, was vor allem daran lag, dass das Rockstarthema dieses Mal etwas mehr im Fokus stand und man auch auf zwischenmenschlicher Ebene mehr über die beiden Protagonist*innen erfahren hat. So wurde gerade Finns Verhalten etwas verständlicher. Und einzeln betrachtet, fand ich, dass die beiden wirklich spannende und gelungene Charaktere mit Ecken und Kanten, aber auch mit viel Potenzial, nur leider fand ich sie zusammen nicht ganz so stimmig.
Den Schreibstil habe ich als etwas langatmig empfunden, was aber auch mit der relativ hohen Seitenzahl des Buches zusammenhängen kann, für mich hätte man die Geschichte gut um 100 bis 200 Seiten kürzen können. Da ich leider meine Schwierigkeiten mit den Protagonist*innen hatte, konnte mich das Buch leider auch auf der emotionalen Ebene nicht abholen, wobei es da definitiv einige sehr gelungene und gefühlvolle Szenen gegeben hätte.
Fazit
Insgesamt zwar etwas stärker als Band, doch leider konnte mich auch dieser Band nicht vollends in seinen Bann ziehen, da es für mich sehr ähnliche Schwächen wie Band eins hatte. Wer jedoch ein Fan des ersten Teils war, wird diesen hier bestimmt auch mögen! Und für Fans toxischer und sehr dramatischer Liebesgeschichten könnte diese Dilogie auch etwas sein!
Kategorie: Zwischendurchlektüre
Bemerkung