Meinung
*Als die Stadt in Flammen stand von Kimberly Jones und Gilly Segal ist am 13. September im *cbj-Verlag erschienen.
Das Cover finde ich wirklich gut gelungen und es greift auch schon die Thematik auf, was mich noch vor dem Lesen des Klappentextes sehr neugierig auf die Geschichte gemacht hat.
Die Geschichte spielt in einzigen Nacht und wird abwechselnd aus den Perspektiven von Lena und Campbell erzählt, die aufgrund einiger ungeahnter Umstände dazu gezwungen sind die Nacht gemeinsam zu überleben, da überall um sie herum pures Chaos und Gewalt herrscht. Campbell ist neu in die Stadt gezogen und ist voller Vorurteile, dass sie die Nacht nun ausgerechnet mit Lena verbringen muss, ist ihr anfangs doch recht unangenehm. Schnell geraten die beiden aneinander, da Campbell mehr als einmal sehr unbedachte Dinge von sich gibt. Und obwohl die beiden alles andere als Freundinnen sind, haben beide schnell erkannt, dass sie in dieser Nacht gemeinsam sehr viel besser dran sind. Die beiden geraten immer wieder in sehr gefährliche Situationen und Rassismus ist durchweg ein großes Thema in dem Roman. Dadurch ist die Geschichte sehr erschreckend, da viele der geschilderten Situationen der Realität entsprechen. Gleichzeitig übt die Geschichte einen gewissen Sog aus, da man wissen möchte, wie Lena und Campbell sich aus diesen brenzligen Situationen hinausmanövrieren und vor allem wie sich die Spannungen zwischen den beiden auf ihre Dynamik auswirken. Obwohl Rassismus eine große Rolle im Roman spielt, hätte ich mir trotzdem eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema gewünscht, denn Campbell bedient sich mehr als einmal Alltagsrassismen, die von Lena zwar negativ kommentiert werden, aber mit denen sich nicht wirklich weiter beschäftigt wird, obwohl der Roman gerade auf dieser Ebene unglaublich viel Potential gehabt hätte. Deswegen hatte ich leider insgesamt den Eindruck, dass der Roman seine Intention nicht hundertprozentig umsetzen kann.
Der Schreibstil war relativ locker und leicht, trotzdem ist die Stimmung aufgrund der geschilderten Ereignissen doch eher bedrückend. Doch genau das hat mir auch wirklich gut gefallen, denn ein solches Thema verlangt auch eine solche Stimmung und Atmosphäre.
Fazit
Obwohl mich die Geschichte nicht vollständig überzeugen konnte, bin ich dennoch froh sie gelesen zu haben und finde sie auch gerade als Jugendroman sehr wichtig, da sie ein Bewusstsein für die Probleme unserer Gesellschaft schafft und auf sehr ungeschönte Art und Weise die bittere Realität aufzeigt. Daher möchte ich "Als die Stadt in Flammen stand" trotzdem empfehlen.
Kategorie: Leseempfehlung
Bemerkung
-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplars bedanken.