Meinung
*Was wir in uns sehen von Sarina Bowen ist am 30. September 2021 im *LYX-Verlag erschienen und ist der erste Teil der Burlington Universitiy-Reihe.
Wir begleiten die beiden guten Freunde Chasity und Dylan an die Burlington-Universität. Während Dylan schon weiter in seinem Studium fortgeschritten ist, beginnt Chasity gerade erst mit ihrem. Doch da sie viele Jahre in einer Sekte gelebt und daher kaum Schulbildung erfahren hat, fällt ihr das Studium nicht ganz so leicht. Zum Glück hat sie jedoch Dylan, der ihr hilft, wo er nur kann. Und schon von Anfang an hat Dylan Chasitys Herz gestohlen, was es für sie nicht unbedingt einfacher macht zu sehen, wie ausgerechnet mit ihrer schrecklichen Mitbewohnerin Kaitlyn zusammen ist. Doch den Mut, ihm ihre Gefühle zu gestehen, hat sie auch nicht. Die Geschichte wird sowohl aus Chasitys Perspektive als auch aus Dylans erzählt. Chasity ist in vielerlei Hinsicht sehr unsicher, was aufgrund ihrer Vergangenheit mehr als verständlich und glaubhaft ist! Die Art und Weise, wie ihre Vergangenheit aufgearbeitet wurde, hat mir insgesamt auch wirklich gut gefallen, da man nicht Eindruck hatte, dass das Thema vernachlässigt wurde, aber auch nicht zu viel Raum eingenommen hat. Einzig, dass Chasity eher kühl über alles, was ihre Vergangenheit betroffen hat, geredet und gedacht hat, fand ich etwas irritierend, da ich mir hier doch mehr Emotionen gewünscht hätte. Ansonsten fand ich Chasity eine wirklich spannende und facettenreiche Figur. Nun kommen wir allerdings zu meinem größten Problem in der ganzen Geschichte und das war leider Dylan selbst. Irgendwie konnte ich ihm die Mischung aus herzlosem Frauenheld und liebenswürdigem bestem Freund nicht so wirklich abkaufen. Er blieb für mich den gesamten Roman über recht unnahbar, was es sehr schwer gemacht hat, seine Gefühle nachzuvollziehen. Auch die Beziehung zwischen den beiden konnte ich daher nicht so wirklich mitfühlen, vor allem, weil sie mir einfach zu sexuell ausgerichtet war. Mir haben einfach die ernsten Gespräche zwischen den beiden gefehlt.
Auch was den Plot angeht, muss ich sagen, dass ich mir ein wenig mehr erhofft hatte. Obwohl es eine ganze Reihe von Nebencharakteren gegeben hat, ist mir niemand von ihnen wirklich im Gedächtnis geblieben, da die Beziehung zwischen Chasity und Dylan immer im Fokus stand und sich auch Gespräche mit anderen eigentlich nur um die beiden gedreht haben.
Der Schreibstil war recht locker und leicht, was dafür gesorgt hat, dass sich das Buch wirklich gut lesen lies. Allerdings war mir die Sprache im Kontext des Buchs an einigen Stellen etwas zu vulgär.
Fazit
Eine nette Geschichte für Zwischendurch, für mich jedoch leider auch nicht mehr. Mir fehlten einfach die Tiefe und die Emotionen, wer aber auf der Suche nach einer kurzweiligen Collegegeschichte ist und auch nichts gegen etwas ausführlichere Erotikszenen hat, der kann mir 'Was wir in uns sehen' nicht viel falsch machen!
Kategorie: Zwischendurchleküre
Bemerkung
-Verlag für das Bereitstellen dieses Rezensionsexemplars bedanken.